Jahreshauptversammlung 2022

22.04.2022
Verjüngung bei der Ramsauer Feuerwehr. Harmonische Generalversammlung im voll besetzten „Oberwirt“.

Die Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ramsau fand traditionell im Gasthaus „Oberwirt“ bei „Herbergsvater“ Sigi Scheidsach statt, der später auch wieder in souveräner Manier die Neuwahlen leitete. Neben dem Rechenschaftsbericht des Kommandanten und den Ehrungen für langjährige Mitglieder standen die Neuwahlen des Vereins im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung. Ferner wurden eine Feuerwehrnovizin – und sechs Feuerwehrnovizen mit Handschlag in den Kreis der Wehrmänner- und Frauen aufgenommen. Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Neuwahlen der Vorstandschaft, die jetzt stark verjüngt ist.

Bürgermeister Herbert Gschoßmann eröffnete nach dem traditionellen gemeinsamen Essen den öffentlich-rechtlichen Teils der Generalversammlung und freute sich über die große Beteiligung, zu der Gschoßmann auch mehrere Ehrengäste willkommen hieß. Trotz schwieriger Bedingungen sei die Feuerwehr in den letzten beiden Jahren immer präsent gewesen, lobte Gschoßmann, der seiner Wehr dafür großen Respekt zollte. „Die Ramsauer können sich auf ihre Feuerwehr verlassen. Auch sieben Neuaufnahmen beweisen, dass man mit dem Nachwuchs auf dem richtigen Weg ist. Bei der Feuerwehr sind die jungen Leute gut aufgehoben“, bemerkte das Gemeindeoberhaupt und bat Kommandant Max Niedermayer um seinen Bericht. Auch der Kommandant drückte zunächst seine Freude über den Nachwuchs aus und leitete über zum Bericht über die Fahrzeuge und das Material. Nachdem ein Fahrzeug bereits 30 Jahre unterwegs ist, hoffe man mit der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses auch das Fahrzeug zu beschaffen, führte der Kommandant aus, der im Weiteren einen Situationsbericht über den Bau des Feuerwehrhauses gab. Dabei sprach Niedermayer von der guten Arbeit des achtköpfigen Bauausschusses. Im Weiteren informierte der Kommandant über einige der insgesamt 33 Einsätze im letzten Jahr. Weil das Wetter immer extremer werde, müsse man sich auf Großschadenslagen entsprechend vorbereiten. Mit einem „Blauen Auge“ sei man beim Starkregen am 17. Juli davongekommen. Als um 3 Uhr die Schäden in der Ramsau beseitigt waren, sei eine Fahrzeugbesatzung zur Hilfe in die Gemeinde Schönau am Königssee entsendet worden. An die Bevölkerung ging der Appell sich bei drohenden Unwettern entsprechend vorzubereiten und Maßnahmen zu treffen, die Wasserstaus verhindern. Dabei empfahl Niedermayer Hausbesitzern in exponierten Lagen die Anschaffung kleiner Pumpen, weil die Feuerwehr nicht überall sein könne. Ein Dank ging nach Siegsdorf, von wo man 500 Sandsäcke bekommen habe. Nachdem Corona auch das letzte Jahr beherrscht hat, habe man die Ausbildungen in kleinen Gruppen durchgeführt. An eine erste größere Übung sei im Juni gedacht, die traditionelle Hirschbichl-Übung mit den befreundeten österreichischen Wehren soll im September stattfinden. Abschließend sprach der Kommandant auch noch die Aus-und Weiterbildungen an. Insgesamt leisteten die aktiven Mitglieder der Ramsauer Feuerwehr 2358 Mannstunden. Der Bürgermeister sprach im Weiteren von hohen Ausgaben, welche durch den Bau des Feuerwehrhauses und des Kindergartens auf die Gemeinde zukämen. Auch Gschoßmann lobte die perfekte Zusammenarbeit zwischen seinem Haus und den Feuerwehrkräften. So werde der Aufzug im Feuerwehrhaus unter Federführung von Stefan Stöckl in Eigenregie gebaut. Man sei auch stolz, dass das neue Feuerwehrhaus das erste öffentliche barrierefreie Gebäude in der Gemeinde werde.

Viele neue Gesichter im Feuerwehrverein

Der nach 12 Jahren scheidende Vereinsvorstand Richard Maltan dankte beim Vereinsteil der Versammlung zunächst der Familie Scheidsach, dass man nach zwei Jahren endlich wieder in einem schönen gesellschaftlichen Rahmen zusammenkommen dürfe. Danach bat Maltan die Versammelten um ein Gedenken der erst vor kurzem verstorbenen Fahnenmutter Waltraud Votz. Man erinnerte jedoch auch den viel zu früh verstorbenen zweiten Kommandanten Hansi Zechmeister. Alle Toten mögen in Frieden ruhen, so Maltan, der danach in der Tagesordnung fortfuhr und sich beim Kommando mit Max Niedermayer sowie Andreas Zörner für die hervorragende Zusammenarbeit bedankte. Weil sich ein scheidender Vorstand nicht einfach so aus dem Staub machen sollte, habe man für eine qualifizierte Nachfolgermannschaft und auch zwei Satzungsänderungen gesorgt. Führten den Verein bisher zwei Vorstände, so werden es in Zukunft drei sein. Im Weiteren wurde festgelegt, dass der Vorstand ohne Einberufung des Ausschusses statt über 500 DM jetzt über 500 Euro verfügen darf. Auch Schriftführer Fritz Ackermann sprach zum letzten Mal zur Versammlung und hielt Rückschau auf das letzte Vereinsjahr, in dem allerdings wenig Gesellschaftliches stattfinden konnte. Ein Lacher der Versammelten war Ackermann gewiss, als er davon sprach, dass bei der letzten Wahl des Kommandos zweimal Günther Jauch auf den Wahlzetteln stand. Zum letzten Mal referierte Stefan Stöckl über die Vereinsfinanzen. Unglaubliche 24 Jahre zeichnete Stöckl für die Finanzen verantwortlich und war darüber hinaus auch noch 12 Jahre erster Kommandant. Natürlich sei in den letzten beiden Jahren ohne gesellschaftliche Veranstaltungen auch weniger los gewesen, erklärte Stöckl, der für seine Toparbeit von den Kassenprüfern Klaus Foisner und Franz Maltan uneingeschränktes Lob erfahren hat. Große Freude unter den Versammelten lösten die jungen Leute aus, die per Handschlag in die Feuerwehr aufgenommen worden sind (siehe Kasten).

Problemlose Neuwahlen

Sigi Scheidsach leitete in alt bewährter Weise die Neuwahlen und sorgte zunächst für die Entlastung der alten Vorstandschaft. Als Wahlhelfer standen Scheidsach Fritz Ackermann und Lorenz Resch zur Seite. Das neue Vorstandstrio Thomas Graßl, Andreas Bönsch und Max Gschoßmann leitet künftig die Geschicke des Vereins (Vorstandschaft siehe Kasten). Kreisbrandmeister Harry Pirker überbrachte die Grüße die Kreisbrandinspektion  und sprach von fünf Katastrophenfällen in den letzten beiden Jahren. Pirker lobte die Arbeit der Ramsauer Wehr und wünschte den Aktiven, dass sie immer gesund zu ihren Familien heimkehren mögen. Der neue Berchtesgadener Polizeichef Stefan Scharf sprach von der Ehre in der Ramsau ein Grußwort sprechen zu dürfen und freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Ramsauer Feuerwehr. Als erste Amtshandlung nahm der neue Vereinsvorstand Thomas Graßl die Ehrung langjähriger Vereinsmitglieder vor (siehe Kasten). Im Weiteren informierte Graßl die Versammelten über das Florianiamt am 26. Mai und das Grillfest am 26. Juni mit den „Berchtesgadener Buam“. Um das Schlusswort bat noch einmal der ehemalige Vorstand Richard Maltan, der zunächst den neu Gewählten gratulierte und ihnen versprach bei Bedarf jederzeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. So zum Beispiel bei den Vorbereitungen und der Durchführung der 150-Jahrfeier in zwei Jahren. Maltan dankte allen, die ihm und der Vorstandschaft zur Seite gestanden sind und drückte seinen Stolz darüber aus 12 Jahre ihr Vorstand sein zu dürfen. Es habe in dieser Zeit viele lustige, aber auch traurige Momente gegeben. Doch die gelebte Kameradschaft, die Geselligkeit und der stete Zusammenhalt habe die Feuerwehr immer stark gemacht. Nach einem Dank für das jahrelange Vertrauen bat Richard Maltan die Versammelten darum das gleiche Vertrauen auch den Nachfolgern zu schenken. Den Worten Maltan schloss sich auch der Bürgermeister an und wünschte den Neuen alles Gute, auch wenn sie in große Fußstapfen treten würden. Der Mesner Anton Votz spendierte 1000 Euro und Stefan Stöckl bat darum beim Aufzugbau mitzuhelfen.

Die neue Vorstandschaft

1. Vorstand Thomas Graßl
2. Vorstand Andreas Bönsch
3. Vorstand Max Gschoßmann
1. Kassier Wasti Votz jun.
2. Kassier Valentin Gschoßmann
1. Schriftführer Benedikt Graßl
2. Schriftführer Florian Meilinger
1. Vertrauensmann Martin Zechmeister
2. Vertrauensmann Andreas Stutz
Fahnenabordnung 1. Fähnrich: Michael Votz
2. Fähnrich: Max Zechmeister
3. Fähnrich: Wasti Votz

 

Die Neuaufnahmen

Anna Heinrich, Max Balthasar, Basti Hillebrand, Sebastian Hinterseer, Christoph Hölzl, Kasim Abdullah, Beni Votz.

 

Fotos und Text: Berchtesgadener Anzeiger